Eine strukturierte Zusammenarbeit zwischen ärztlicher Behandlung mit Botulinumtoxintherapie und evidenzbasiertem Funktionstraining bildet die Grundlage einer erfolgreichen Spastikbehandlung nach Schlaganfall. Die Smart-Muskel-Plattform bietet gezielte Fortbildungen für Ärzt*innen und Therapeut*innen (Physio- und Ergotherapeut*innen).
Dennoch erhält nur eine von 10 Patient*innen eine leitliniengerechte Therapie.
Die Gründe sind vielschichtig: mangelnde Schulung, Unsicherheit im therapeutischen Alltag und eine fehlende interdisziplinäre Abstimmung. Die Folgen sind gravierend – sowohl für die Lebensqualität der Betroffenen als auch für das Gesundheitssystem insgesamt.
Gemeinsam besser versorgen Interdisziplinäres Spastikmanagement Das SMART-Muskel-Konzept vereint ärztliche Botulinumtoxintherapie und therapeutisches Funktionstraining in einem aufeinander abgestimmten Fortbildungssystem.
Es richtet sich an Ärzt*innen und Therapeut*innen, die in die Behandlung spastischer Bewegungsstörungen eingebunden sind – mit dem Ziel, die Versorgung effizienter, standardisierter und interdisziplinärer zu gestalten.
- Für Ärzt*innen: Fortbildungen zur zielgerichteten Auswahl betroffener Muskeln und die indikationsgerechten Anwendung von Botulinumtoxin Typ A, Injektionsplanung und interdisziplinären Koordination.
- Für Therapeut*innen: Schulungen zum funktionellen Training spastischer Muskulatur, mit videobasierten Übungen und spezifischen Hands-on-Techniken.
- Ein praxisnaher Therapieleitfaden unterstützt beide Berufsgruppen in der täglichen Anwendung und dient als gemeinsames Referenzwerk.
Das Ziel ist eine koordinierte, leitliniengerechte und wirksame Therapie spastischer Bewegungsstörungen – getragen von allen relevanten Berufsgruppen. Jetzt ist der Zeitpunkt, die Versorgungslücken zu schließen, die Lebensqualität der Patient innen zu verbessern und gemeinsam eine tragfähige Struktur für die Zukunft des Spastikmanagements aufzubauen.
Hier geht es zum Online-Training für Ärzt*innen und für Therapeut*innen
Mit jährlich rund 265.000 Schlaganfällen zählt der Schlaganfall zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen in Deutschland und ist die Hauptursache für dauerhafte Behinderungen im Erwachsenenalter. Während die Akutversorgung in spezialisierten Stroke Units zunehmend optimiert wurde, stellt die langfristige Versorgung spastischer Folgezustände weiterhin eine Herausforderung dar. Bis zu 40 % der Schlaganfallpatient*innen entwickeln im Verlauf eine Spastik.